Samstag, 5. November 2011

eine zusammenfassung unserer reise.

wir waren jung und unschuldig. alles was wir kannten, befand sich in unserem heimatdorf. die kirche. der hund des schlossers. ein schloss. und zwei bis drei mülltonnen. doch wir wussten diesen simplen reichtum nicht zu schätzen. es zog uns in die welt hinaus, wo wir uns vorstellten mehr zu sehen. andere kirchen, schlösser und mülltonnen und vielleicht sogar den hund eines bäckers. so naiv wir auch waren, so schnell sind wir aus diesem dorf entflohen. lächerliche 12 jahre haben wir gebraucht. davon wurden allein 7 tage mit der planung verbracht. die restliche zeit versoffen. als wir uns endlich auf den weg machten, war unser dorf schon zu einer kleinstadt angewachsen, mit einem nah&frisch und einem edelpuff in dem die schöne roswitha die klos putzte. trotzdem war unsere gier nach neuem nicht gestillt. wir schulterten unsere wanderstöcke an die unsere mütter karierte tücher mit altem brot und schwitzigem käse gebunden hatten und fuhren mit dem partytaxi nach st. pölten. die fahrt hat uns sage und schreibe nur 6.70 € gekostet. warum so billig? während der fahrt wuchs unser dorf zu einem vorort st. pöltens an. in der kneipe "zum güldenen adler" haben wir uns erstmal wieder so richtig einen angesoffen. immerhin hatten wir die ganze taxifahrt über keinen zugang zu alkohol, da die 200 liter bier im kofferraum eingesperrt waren. wir hatten schon mit entzugserscheinungen stufe 4 zu kämpfen. einem von uns - wir wissen nicht mehr wem - ist sogar die halsschlagader aufgeplatzt. vor lauter wut. das gab eine schweinerei. den taxifahrer ließen wir mit seinem vollgebluteten auto stehen. wir hörten, er machte das beste daraus und funktionierte es zu einer fahrenden metzgerei um. so bringen wir überall wohin wir gehen das glück mit. so heißt die biermarke, die unser dorfschlosser selbst herstellt. das glück war wohl das beste bier, das südlich des ärmelkanals zu finden war. ja, war! seitdem der schlosser beide hände bei einem bowlingunglück verloren hatte, war das glück nicht mehr hergestellt worden. die geheime zutat war nämlich der dreck unter seinen findernägeln gewesen. doch nun genug vom glück. zurück zu uns.
wir befanden uns also in diesem für uns so exotisch anmutenden st. pölten. all die verschleierten frauen weckten unseren entdeckerttrieb und so beschlossen wir, die 500 meter in unser dorf zurückzugehen und den gelungenen start unserer reise mit roswithas möse zu feiern. der weg war schnell zurückgelegt, da wir die 200 liter bier in den st. pöltner hauptwasserspeicher geleert hatten. hauptwasserspeicher war der name des kneipenbesitzers. nun war er besoffener als all seine gäste und die gäste aus dem edelpuff zusammen. dafür hat er uns seine zwillingstöchter angeboten, falls wir uns jemals wieder auf die lange reise in die stadt begeben sollten und auch mal verschleierte mösen probieren wollten.
jahre des hin- und herpendelns folgen. wir konnten und wollten uns nicht zwischen hauptwasserspeichers töchtern und roswithas engem anus entscheiden, bis wir von einem noch engeren hörten! weitere jahre der recherche und planung folgten, doch ohne erfolg. noch immer ist der aufenthalt des sagenhaften arnus von lothringen ungewiss. wir rechnen weitere fünf jahre für recherche ein.

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