Sonntag, 5. Februar 2012

NEW BORN

liebe aufmerksame leser! wir sind umgezogen, man kann uns nun im neuen trikot hier finden: http://www51.jimdo.com/app/sf8973c4fd9fe2cb3/p0d7fb0be736dc928/

Samstag, 5. November 2011

eine zusammenfassung unserer reise.

wir waren jung und unschuldig. alles was wir kannten, befand sich in unserem heimatdorf. die kirche. der hund des schlossers. ein schloss. und zwei bis drei mülltonnen. doch wir wussten diesen simplen reichtum nicht zu schätzen. es zog uns in die welt hinaus, wo wir uns vorstellten mehr zu sehen. andere kirchen, schlösser und mülltonnen und vielleicht sogar den hund eines bäckers. so naiv wir auch waren, so schnell sind wir aus diesem dorf entflohen. lächerliche 12 jahre haben wir gebraucht. davon wurden allein 7 tage mit der planung verbracht. die restliche zeit versoffen. als wir uns endlich auf den weg machten, war unser dorf schon zu einer kleinstadt angewachsen, mit einem nah&frisch und einem edelpuff in dem die schöne roswitha die klos putzte. trotzdem war unsere gier nach neuem nicht gestillt. wir schulterten unsere wanderstöcke an die unsere mütter karierte tücher mit altem brot und schwitzigem käse gebunden hatten und fuhren mit dem partytaxi nach st. pölten. die fahrt hat uns sage und schreibe nur 6.70 € gekostet. warum so billig? während der fahrt wuchs unser dorf zu einem vorort st. pöltens an. in der kneipe "zum güldenen adler" haben wir uns erstmal wieder so richtig einen angesoffen. immerhin hatten wir die ganze taxifahrt über keinen zugang zu alkohol, da die 200 liter bier im kofferraum eingesperrt waren. wir hatten schon mit entzugserscheinungen stufe 4 zu kämpfen. einem von uns - wir wissen nicht mehr wem - ist sogar die halsschlagader aufgeplatzt. vor lauter wut. das gab eine schweinerei. den taxifahrer ließen wir mit seinem vollgebluteten auto stehen. wir hörten, er machte das beste daraus und funktionierte es zu einer fahrenden metzgerei um. so bringen wir überall wohin wir gehen das glück mit. so heißt die biermarke, die unser dorfschlosser selbst herstellt. das glück war wohl das beste bier, das südlich des ärmelkanals zu finden war. ja, war! seitdem der schlosser beide hände bei einem bowlingunglück verloren hatte, war das glück nicht mehr hergestellt worden. die geheime zutat war nämlich der dreck unter seinen findernägeln gewesen. doch nun genug vom glück. zurück zu uns.
wir befanden uns also in diesem für uns so exotisch anmutenden st. pölten. all die verschleierten frauen weckten unseren entdeckerttrieb und so beschlossen wir, die 500 meter in unser dorf zurückzugehen und den gelungenen start unserer reise mit roswithas möse zu feiern. der weg war schnell zurückgelegt, da wir die 200 liter bier in den st. pöltner hauptwasserspeicher geleert hatten. hauptwasserspeicher war der name des kneipenbesitzers. nun war er besoffener als all seine gäste und die gäste aus dem edelpuff zusammen. dafür hat er uns seine zwillingstöchter angeboten, falls wir uns jemals wieder auf die lange reise in die stadt begeben sollten und auch mal verschleierte mösen probieren wollten.
jahre des hin- und herpendelns folgen. wir konnten und wollten uns nicht zwischen hauptwasserspeichers töchtern und roswithas engem anus entscheiden, bis wir von einem noch engeren hörten! weitere jahre der recherche und planung folgten, doch ohne erfolg. noch immer ist der aufenthalt des sagenhaften arnus von lothringen ungewiss. wir rechnen weitere fünf jahre für recherche ein.

Dienstag, 1. November 2011

alle lachen suserl aus

bitte hier klicken!

liebes tagebuch. suserl ist mir so peinlich. in der früh macht sie eine lotterie mit ihrem gewand und sieht dann immer dementsprechend schrullig aus... auf der straße wird sie von 10 jährigen ausgelacht! ich bin heute tiefbeschämt in einen schuhladen hineingestolpert, um nicht mehr mit ihr gesehen zu werden. sie wollte sich gleich leopardenprint-overkneestiefel kaufen! gottseidank ist es mir gelungen sie an einen sessel zu fesseln und mir so ein bisschen zeit zum umsehen zu verschaffen.vom besitzer des ladens habe ich dann einen euro trinkeld bekommen, weil ich schuhe gekauft habe. für kaffee, hat er gesagt. natürlich hat sich suserl das geld gleich geschnappt und für vaseline ausgegeben. die alte sau.
gottseidank sind wir dann den rest des tages in einem cafe gesessen, in dem stromausfall war, sodass niemand suserls unterleib sehen konnte... sie hat sich auf dem weg in die stadt sooo peinliche socken gekauft, mit glitzernden küken drauf und kühen! ein kind ist vor lachen in einen von den vielen kanälen gefallen und musste wiederbelebt werden, weil es sich an einem burek verschluckt hatte.
danach haben wir im romantischen licht einer neonröhre ein-zwei pizzen gegessen und zärtlichkeiten zugeflüstert. eigentlich mögen wir uns ja eh ein bisschen.
gutgelaunt nach so viel romantik machten wir uns über den vor kracherschmeißenden kindern in kostümen wimmelnden hauptplatz auf dem weg zu dem netten kleinen wettcafe, wo wir wieder romantisch, diesmal jedoch im glitzernden licht der spielautomaten und erdnusssnips fressend auf ein sprachwunder warteten. es trat nicht ein, und so beschlossen wir unseren lieben freund von gestern abend auf ein gläschen rakia ftoni zu treffen. wir erlebten einige abenteuer an diesem abend, auf die ich hier nicht näher eingehen mag.
auf wiederhören.

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liebes tagebuch. die menschen hier sind alle so freundlich. sie lächeln einen nicht nur an, nein! sie lachen mich auch immer lautstark an. merlene nicht. die rennt dann griesgrämig neben mir her. deswegen ging sie frustshoppen. ich glaub sie wollte sich schuhe kaufen. zurück ist sie mit zwei fetzen leder gekommen. der nette lederverkäufer hat ihr dann noch einen euro gegeben, um den schuster zu bezahlen. leider hätte der schuster 2 gekostet. deswegen hat ihr eine schneiderin die beiden fetzen kurzerhand an die füße genäht. sieht nicht so hübsch aus, aber nun lachen die menschen auch merlene sehr freundlich an.
im internetcafe haben die umweltbewussten kellner einfach mal den strom für ein paar stunden abgestellt. eigentlich genau für die zeit, die wir dort waren. ich glaube, um strom zu sparen. ein sehr fortschrittliches volk! und unsere schönheit hat das ganze cafe ohnehin erhellt. oder waren es die glitzerfäden unserer tollen, neuen fußbekleidung?
die kinder haben wir nach dem burekunfall (merlene hat ihnen burek in den mund gestopft, bis sie keine luft mehr bekamen und bewusstlos wurden!) nochmal gesehen. beim wasserloch. sie haben zusammen mit den hunden dort gespielt. hier ist man einfach noch richtig naturverbunden! das gefällt mir so sehr am kosovo.
vom langen kinderbeobachten bekamen wir irgendwannmal hunger. ich wollte merlene zu einem romantischen candlelightdinner einladen. sie hat abgelehnt. in letzter zeit läuft es in unsere beziehung sehr viel schlechter. immerhin hat sie einem der kinder gesagt, sie sollen mir schweizerkracher in die hosentasche stecken. dabei hatte ich doch kalte füße! jaja.. frühe hatten wir uns noch besser verstanden.
ich mag jetzt nicht mehr, liebes tagebuch. ich werde mich in den schlaf weinen. danke, dass du mir zugehört hast.

bussi

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Montag, 31. Oktober 2011

astrid ist ein gängiger albanischer männername.

von nun an starten wir jeden tag mit der morgenandacht mit burek vor unserem kosovoschrein! dazu gab es leckeres joghurt.

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aufgeregt nahmen wir ein taxi zur busstation, denn heute war der große tag; wir fuhren nach peja. eine beschauliche stadt am fuße der berge. die busfahrt war ereignisreich. suserl wurde schlecht, weil merlene so zufrieden und heldenhaft dreinblickte.

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in peja angekommen begaben wir uns nach kurzem schaufensterbummel umgehend ins wettcafe. von einarmigen banditen umgeben fühlten wir uns wohler als wir es im flex je taten. alle waren begeistert. wie konnte es anders sein, wir lernten sofort hilfsbereite jünglinge kennen und machten unser erstes projektopfer ausfindig.

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im internetcafe widmeten wir uns konzentriert der reflexion unserer reiseerfahrung und trafen wenig später einen enthusiastischen bergführer und bankangestellten. gerade als wir im schönsten gespräch waren, schneite markos heimlicher zwilling herein. zufälligerweise waren die beiden gute freunde. unser geliebter kosovo ist ein kleines land. mittlerweile kennen wir schon fast alle. 2 - 3 fehlen uns.

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markos zwilling wünschte sich von uns zum geburtstag eine oggy und die kakerlaken-dvd. lieber leser! wir haben probleme eine solche aufzufinden. könntest du uns vielleicht einen tip geben?
ein liebenswerter jemand erzählte uns von seinen zahlreichen onkeln und tanten. er meinte, seine großmutter sei wie ein bankomat für kinder gewesen.

suserl war enttäuscht von ihrem körper, weil sie immer so müde ist. trotzdem machten wir uns in der dunkelheit der nacht auf den weg um einem illegalen musikvideodreh beizuwohnen. wir lernten den star kennen. einmal war er der vor-act zu xzibit gewesen. nach dieser spannenden erfahrung fielen wir in einen tiefen schlaf.

happy halloween ihr daheimgebliebenen!

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Sonntag, 30. Oktober 2011

die klebeband connaisseurin

heute wachen wir erst auf, als die bauarbeiter schon vor unserem fenster aufgegangen sind und ihr sanftes strahlen auf uns herabschicken. so romantisch der morgen auch beginnt, startet merlene, männlich wie sie ist, elanvoll ihr hanteltraining. durch einen unfall wird ihr finger steif. suserl erschrickt; sie hat noch nie einen eregierten finger gesehen.

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beim shoppen legt sich suserl endlich zwei neue vaginas zu. merlene hat sich nur eine neue halskrause angeschafft.

proleten sam wird geboren. we share "magic moments". suserl kauft sich eine katze im sack. der vormittag ist atemberaubend schön. mahlzeit!

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am nachmittag hat merlene ihren ersten arbeitstag im gewandgeschäft "I love cool". die bitch hat sich jetzt schon eine lebensgrundlage aufgebaut, während suserl sich kräftig dem albanischen heiratsmarkt anbiedert. mit mildem erfolg, wie sich an ihrer kaffeetasse ablesen lässt. prost.

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erfolgreich haben wir uns in die highsociety prishtinas eingeschlichen. wie jeden abend werden wir zu einer fetten party mit kaltem buffet und privaten DJs geladen. schnell suserl, iss alle chips auf! bevor die albaner kommen.

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ein amerikaner macht politsch inkorrekte österreicherwitze. wir sind berührt, welch ein image wir im ausland haben. auf die zaghafte frage, ob wir uns zigaretten schnorren können, lernen wir eine albanische volksweisheit: "eine zigarette ist das gleiche wie ein nacktes mädchen im bett; nicht fragen, einfach nehmen." merlene fasst kurzfristig den beschluss nach unserer noch ungewissen heimkehr sofort mit dem kartoffeldeutschen bauch-beine-po-übungen anzufangen. suserl wird versuchen element of crime für dieses event zu engagieren. diggah, wir vermissen dich! <3
als freundschaftstattoo lassen wir uns gemeinsam die unterschrift eines fremden stechen. schön.

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suserl versucht von dem serben-albaner-konfliktthema abzulenken und wirft neue fragen in den raum.
susanna: was hältst du von der außenpolitik der schwulen aborigines in der westsahara?
merlene: schwach. schwach vetreten. ich liebe dich.
susanna: ich mich auch.
merlene: danke.

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aufgeregt machen wir uns auf den weg. aufgeregt holen wir unsere sachen. aufgeregt stellen wir fest, dass unser plastiksackerl in kotze schwimmt.

bei einer unserer stammspelunken erfahren wir aufs neue, warum kosovaren so gut deutsch können. “jürgen” (name von der redaktion geändert) hat seinen wortschatz über deutsche pornos aufgebaut. er und sein freund “dieter” (name von der redaktion ebenfalls geändert) retten uns vor einem aufdringlichen security, der uns alles andere als sicher fühlen lässt. er liebt uns. jürgen und dieter spenden uns wärme und geborgenheit. sie stellen einen heizstrahler auf. wir fühlen uns nun sicher. danke!

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trotzdem wird uns irgendwann kalt und wir gehen heim. suserl schläft erneut bei der abendandacht ein und merlene liest im stillen weiter.

Samstag, 29. Oktober 2011

Romaspeichel am Ohr

Liebes Tagebuch!

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Um 9 Uhr hat der Wecker geläutet. Dann ist Suserl aufegestanden. Merlot nicht. Sie hat gegrummelt. Dann hat Suserl die Morgenandacht verlesen und Merlot mit den Füßen aus dem Bett verstoßen. Das war sehr lustig. Alle waren begeistert. Dann haben wir Burek gegessen und Wasser getrunken bis uns schlecht war. Aber wir haben uns gleich besser gefühlt, als wir einen Hund seine nackte Hode in der Sonne bräunen lassen sahen. Wir haben viel gelacht und uns dabei übergeben. Am Vormittag hatten wir viel Spaß. Dann haben wir die Japanerin mit einem Freund im Lokalen Dialekt getroffen. Sie hat uns ihre Arbeit gezeigt. Dann waren wir Fast Food essen. Albanian Feast - es war finger clicking good!

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In Dit e Nat haben wir eine Ballerina getroffen. Eine ECHTE Ballerina, liebes Tagebuch. Wir waren sehr aufgeregt und bekamen Synchronschluckauf. Vor lauter Aufregung, Tagebuch! In Tetris sahen wir uns schöne Fotos an. Sie waren langweilig. Dafür bekamen wir gratis Essen. Dem aufmerksamen Leser mag vielleicht aufgefallen sein, dass wir noch nie für unser Abendessen und unsere Räusche zu zahlen brauchten. Das langweilt uns. Nie werden wir unsere grünen Scheine los. Suserl bemerkte, dass Wienerisch fließt. Wie Französisch. Ein Deutscher stimmte uns zu. Dann ließ sie einen Urschrei los und rief laut "Wäääh! Das Bier riecht nach Schweiß!" Wir waren enttäuscht von unserem Lieblingsbier. Kamen jedoch bald überein, dass es die Plastikbecher sein müssen.

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Plötzlich fuhren wir mit unbekannten künstlerischen Gestalten, unangeschnallt, über jedes Schlagloch, das sie finden konnten, zu einer dubiosen Spelunke, die wir ohnehin schon kannten. Dort fand ein Benefizkonzert für eine Kuh statt.

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Nach langen, interessanten Gesprächen mit Eingeborenen fand sich Suserl von einem liebestrunken Roma am Ohr beleckt. Liebes Tagebuch, dass wollte ich mit dir teilen! Wagemutig traten wir daraufhin hinaus in die eisigen Kälten der Nacht um Rohbauten und leere Plakatwände zu fotografieren. Dabei verstrickten wir uns in ein Gespräch mit einem Typen, der aussieht wie der heimliche Zwilling von Marko Mestrovic.

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Ein freundlicher, stiller Taxifahrer brachte uns nach Hause, wo Marlene die Abendandacht verlas und Suserl glücklich und zufrieden in die Kissen sank.

Danke fürs Zuhören, liebes Tagebuch!

Freitag, 28. Oktober 2011

Ode an Prishtina

oh stadt des guten duftes!
bescherst uns nicht nur gaumenfreuden,
sondern auch des augens bläuen.
das klischee: im nu verpufft es.

nie wieder möcht ich dich missen
in deinen gassen ewig wandeln
um uns in dir zu tode zu handeln
es gibt hier nicht einmal hornissen!

so sag uns liebes schönes land?
wo kommen all die hunde her?
sie mögen ihre hoden sehr.
daneben verkauft ein junger mann tand
roboterhühner aus chinaland.

auch japaner gibt es hier
sind anders als man denken mag
ob das wohl an den genen lag
ich denk das liegt am guten bier

in deine kalten duschen spring ich
deinen langen nächten wohn ich bei
wo auch immer die party sei
und gehe erst bei tageslicht
wenn der erste sich den schädel bricht
dann geh ich und du gehst nicht.

rap, breakdance und blut

Frühmorgens wurde Merlene sanft von den Klängen Ster- und Grissenmannscher Gedanken aus dem Schlaf geholt. Elfengleich schritt sie dem Badezimmer entgegen, um ihren Körper zu reinigen. Doch! Siehe: die Vorrichtung führte nur gebirgsquellkaltes Wasser. Und so beschlossen sie, schmutzig zu bleiben um emanzipiert in einem Männerlokal zu frühstücken.
Da der Botschafter so lieb darum bat, ließen wir uns gnädig dazu herab uns für den Abend freizumachen um den Festivitäten anlässlich des österreichischen Nationalfeiertags beizuwohnen.
Zu diesem Zweck druckten wir uns selbst Einladungen aus, wobei uns der Opa des Druckereibesitzers stolz darauf aufmerksam machte, einmal im 22ten Bezirk gewohnt zu haben.

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Der Vormittag verlief spannend und ereignisreich. Um auszuruhen aßen wir dann im kühlen Schatten eines Pferdearsches zu Mittag.
Der Nachmittag verlief noch spannender und noch ereignisreicher.

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Nachdem wir realisierten, dass wir eine Hand geschüttelt hatten, die vor nicht allzu langer Zeit Martin Parrs Hand berührt hatte, beschlossen wir uns nie wieder die Hände zu waschen, wie wir es uns heute Morgen ohnehin vorgenommen hatten.
Unsere österreichischen Mitbürger nahmen es uns Abends nicht übel, wohl weil wir so schick gekleidet waren, aber auch da der Empfang größtenteils aus Bundesheermitgliedern bestand. Die sind sowieso an schweißgebadete Körper gewöhnt. Empfangen wurden wir von freundlich in Erdtönen gekleideten Jünglingen mit Maschinenpistolen, die keine unserer schmachtenden Blicke und zaghaften Grüße erwiderten. Schade. Auch die Bardamen waren wohlrasierte, gestandene Männer, die von unserer Jugendlichen Grazie so geblendet waren, dass sie uns mit einem verklärten Lächeln den besseren Wein einschenkten.

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Bis auf einen kurzen Stromausfall, der die Bundesheerler erschrocken kreischen ließ, verlief die Rede klassisch. Nichteinmal die pompös ins Mikro geschmetterte Bundeshymne, konnte uns aufwecken. Erst der Duft des echt-österreichischen Buffets vermochte unsere Lebensgeister anzuregen. Gierig stopften wir uns Proviant in die Backen und verzogen uns in eine stille Ecke. Der Einzige, der versuchte uns zu stören, wurde kurzerhand verspeist.
Die Entscheidung, uns etwas von dem leckeren Gulasch in unseren Taschen mitzunehmen bereuten wir erst, als wir das Etablissement, nach allen Seiten grüßend, verließen. An unserer Seite schritt stolz eine japanische Ingenieurin in einem kommunistisch anmutenden Kostüm und viel zu großen Stöckelschuhen. Dem wurde durch eine öffentliche Sockentauschaktion abgeholfen.

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Danke Österreich!

Zum zweiten Mal wurden wir von dubios-skurillen Menschen, die wir nur flüchtig kannten, enführt. Zum zweiten Mal diesen Abend wurde uns Speiß und Trank angeboten. Und zum zweiten Mal in zwei Tagen sahen wir die Band "Gypsy Groove". Alle guten Dinge sind zwei!

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Merlene war angetan von all den bärtigen, buschigen Gesichtern und wurde wuschig. Um uns zu beeindrucken ließen sich die jungen Roma-Männer etwas ganz Besonderes einfallen: sie breakdancten zu den jazzigen Klängen bis das Blut spritzte, woraufhin wir uns schlecht fühlten, weil wir so sexy sind.

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Anschließend stieg auch Susanna endlich jemandem auf den Fuß. Begeistert hielt sie einen Vortrag über Prishtinas Identität des Knubbeligen, während wir auf dem Weg in eine abgelegene Bahnhofskneipe unsere Muskulatur betätigten. In guter Gesellschaft und mit 99 Cent-Bier namens "Hugo" klang der Abend schließlich aus. Gutes Ende.

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Donnerstag, 27. Oktober 2011

erste erkenntnisse

auf einem haifisch aufgewacht und das leben zelebriert.

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mit sacherwürstl das heimatland gebührend verabschiedet. erste erkenntnis: suserl hat ein kleines kinn! zweite erkenntnis: paradeissaft schmeckt auch in der luft scheiße; wir hätten gerne spaghetti dazu!

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prishtina airport. dritte erkenntnis: suserl ist gekleidet wie eine kunststudentin, die dabei ist, ihre wohnung auszumalen. das gepäck lässt uns warten.

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vierte erkenntnis: die simkarte unseres handy ist abgelaufen. das abenteuer beginnt rasant. merlene steigt einem kellner auf die füße. fünfte erkenntnis: sie sollte nur noch socken tragen. der kellner borgt uns aus rache sein handy.

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wir folgen einem unbekannten. später stellt sich heraus, dass er taxifahrer ist. was für ein glücklicher zufall. auf unseren wunsch hin bringt er uns an einen unbekannten ort. es kostet 25€
wir irren durch prishtina.

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ein weiterer unbekannter taxifahrer bringt uns zu magic park; unserem ziel. wir beziehen quartier. erneut begeben wir uns auf eine irrfahrt. geplante dauer: 7 minuten. tatsächliche dauer: 1 stunde. prishtina verwirrt und begeistert uns. sechste erkenntnis: wir lieben den kosovo. siebte erkenntnis: auch österreicher sind ausländer. aus einem vorbeifahrenden auto hören wir in perfektem deutsch "ausländer raus!" man hat uns erkannt.
eine simkarte wird angeschafft. achte erkenntnis: suserls nachname lautet anscheinend renate. neunte erkenntnis: manchmal wenn merlenes magen brummt, denkt sie ihr handy läutet. zehnte erkenntnis: kosovarische rinderzungen schmecken nicht besser als österreichische. küsst niemals kühe!
nach weiteren irrfahrten bei tag und nacht wird der "dit e nat" bookstore und cafe endlich gefunden. elfte erkenntnis: katzen sind die besten katerlysatoren. wir machen uns freunde.

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mersina entführt uns ins nachtleben. erster halt: gypsy musik und volkstänze. alle sind begeistert.

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gratis buffet! fantastisch. zwölfte erkenntnis: das beste bier der welt heißt peja. was folgt, ist spaß.

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auf dem weg zu flamenco begegnen wir einem volkshelden.

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wir fragen uns, warum kosovaren so gut deutsch können? loni hat die antwort: "als kind habe ich mir immer die gummibären angesehen"

gumisie

fazit: wir bleiben hier!

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